L-Cystein

Nicht essentielle Aminosäure

L-Cystein wird in der Leber aus der nicht-essentiellen Aminosäure L-Serin und der essentiellen Aminosäure L-Methionin gebildet. Daher ist eine ausreichende Zufuhr dieser L-Cystein-Bausteine wichtig, um den Bedarf decken zu können. Große L-Cystein-Speicher befinden sich in den Haaren und Nägeln.

Für gesunde Haare und Nägel

Bei einer unausgewogenen Ernährung, sowie bei Reduktionsdiäten kann es zum L-Cystein-Mangel kommen, da die Aminosäure ohnehin nur in geringem Maß in Eiweißen vorkommt und die Körpereigenproduktion mitunter nicht ausreicht. Besonders gefährdet sind Säuglinge, da sie die Aminosäure noch nicht selbst synthetisieren können.

Um einem Mangel vorzubeugen, ist eine abwechslungsreiche Ernährung mit pflanzlichen oder tierischen Eiweißen besonders wichtig. Kommt es jedoch zum Mangel, reicht eine Ernährungsanpassung oft nicht aus. Zunächst müssen die Speicher wieder aufgefüllt werden. Der Arzt wird daher Nahrungsergänzungsmittel mit L-Cystein oder Präparate mit N-Acetylcystein verordnen

Folgende weitere Funktionen erfüllt L-Cystein im Körper:
• Unterstützung des Immunsystems
• Festigung des Bindegewebes
• Knochen- und Muskelgesundheit
• als Bestandteil von L-Glutathion: antioxidative Wirkung
• Regulation des Blutzuckerspiegels
• Vorstufe von Taurin
• Ausleitung von Schwermetallen

Anwendungsgebiete:

  • für gesunde Harre und Nägel
  • Entgiftung
  • Unterstützung des Immunsystems
  • Schleimlöser bei Atemwegserkrankungen

Die zwei schwefelhaltigen Aminosäuren L-Cystein und dessen Vorstufe L-Methionin werden für die Zufuhrempfehlung zusammengefasst. Ein gesunder Erwachsener benötigt täglich 19 Milligramm der zwei Aminosäuren pro Kilogramm Körpergewicht. Bei einem durchschnittlichen Gewicht von 70 Kilogramm liegt der tägliche Bedarf von L-Cystein und L-Methionin demnach bei 1,3 Gramm. Für therapeutische Zwecke können Dosen bis zu zwei Gramm täglich gereicht werden. Ist das erklärte Therapieziel die Steigerung des L-Glutathionspiegels, so sollte L-Cystein zusammen mit den zwei anderen Bausteinen für dieses Antioxidans eingenommen werden, nämlich L-Glycin und L-Glutaminsäure.

L-Cystein oxidiert schnell zu Cystin. Hohe Dosen L-Cysteins steigern daher das Risiko für Nierensteine. Vitamin C kann diesem Effekt entgegenwirken. Daher wird die kombinierte Einnahme empfohlen.

Produktempfehlungen zur Einnahme von L-Cystein

Quellen

  • Burgerstein, U., Schurgast, H, Zimmermann, M: Handbuch Nährstoffe – Vorbeugen und heilen durch ausgewogene Ernährung (2012), Trias Verlag (12. Auflage)
  • http://www.spektrum.de/lexikon/ernaehrung/aminosaeuren/392
  • http://aminosäure.org/aminosaeuren/l-cystein/
  • http://www.chemie.de/lexikon/Cystein.html
  • http://www.chemie.de/lexikon/Acetylcystein.html
  • http://www.pnas.org/content/106/37/15837
  • http://nootriment.com/de/l-cysteine-amino-acid/
  • http://www.biologicalpsychiatryjournal.com/article/S0006-3223%2808%2900500-3/abstract
  • http://cjasn.asnjournals.org/content/3/1/281.full
  • http://www.chemgapedia.de/vsengine/vlu/vsc/de/ch/4/cm/aminosaeuren.vlu/Page/vsc/de/ch/4/cm/aminosaeuren/struktur.vscml.html
  • http://www.onmeda.de/Wirkstoffe/Acetylcystein/nebenwirkungen-medikament-10.html