L-Carnitin

Carnitin, genauer L-Carnitin, ist eine natürlich vorkommende, chemische Verbindung, die aus den Aminosäuren Lysin und Methionin hergestellt wird.

L-Carnitin spielt eine besondere Rolle im Rahmen des Fettstoffwechsels. Die Körperzellen selbst verfügen über so genannte Mitochondrien, die man sich – zwecks Verständnis – als Energiekraftwerke der Zellen vorstellen kann. Damit diese Energiekraftwerke richtig arbeiten, benötigen sie Fettsäuren. Diese Fettsäuren sind aber in den Mitochondrien nicht enthalten, sondern müssen erst dort hin transportiert werden. Diesen Transport/ Funktion übernimmt das L–Carnitin. L–Carnitin heftet sich an die Fettsäuren an und schleust – insbesondere auch langkettige Fettsäuren, die die Zellwand der Mitochondrien alleine nicht passieren könnten, – in die Mitochondrien hinein. L–Carnitin ist in gewisser Weise in jeder Körperzelle vorhanden.

Bei Ausdauerbelastungen kann L-Carnitin als Supplement unterstützend wirken. Leistungsbegrenzend bei ausdauernden Leistungen ist die maximale Sauerstoffaufnahme (VO2max), die das Transportvermögen von Sauerstoff aus unserer Atemluft repräsentiert. In vielen Studien konnte bestätigt werden, dass L-Carnitin eine positive Wirkung auf die maximale Sauerstoffaufnahme hat.

Auch bei der Gewichtsreduktion kann L-Carnitin helfen, da es den Anteil am Fettstoffwechsel erhöht. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass derjenige eine Kalorienreduzierte Diät einhält, da dem Körper ansonsten zu viel Energie zur Verfügung steht und er die Fettzellen nicht zur Energiegewinnung heranzieht.

Anwendungsgebiete:

Je höher man die Dosierung mit L-Carnitin ansetzt, desto höher kann auch die erwünschte Gewichtsreduktion ausfallen. Allerdings sollte man an die Kalorienarme Ernährung denken. Das Training sollte dabei auch nicht zu kurz kommen, da ansonsten der Energiebedarf zu gering ist, um die erwünschten Gewichtsverluste zu erzielen.

  • 3 g an Trainingstagen oder bei stressigem Alltag
  • Bei mehr als 3 Trainingseinheiten pro Woche tägliche Einnahme von 3 g
  • Unter- und Überdosierungen vermeiden

L-Arginin besticht durch seine unmittelbare Wirksamkeit. Wer, zum Beispiel aus finanziellen Gründen, keine Langzeit-Supplementierung wünscht, profitiert auch von einer temporären Einnahme. Einige Effekte stellen sich jedoch erst nach mittel- bis langfristiger Verwendung von L-Arginin ein, zum Beispiel die vermehrte Ausschüttung von Wachstumshormonen,2 die im Muskelaufbau benötigt werden. Andere positive Wirkungen, die sich ab einem Einnahmezeitraum von mehreren Wochen in Studien eingestellt haben, sind die Senkung des Cholesterinspiegels3 oder die Stärkung des Immunsystems.4 Eine langfristige Einahme wird daher empfohlen.

Bei der Einnahme von L-Arginin treten keine Gewöhnungseffekte ein, der Körper reduziert also auch bei täglicher, langfristiger Zufuhr über Nahrungsergänzungsmittel die Eigensynthese nicht. Somit spricht nichts gegen die dauerhafte Supplementierung. Die Einnahme von L-Arginin ist vor allem bei intesivem Training oder in stressigen Lebensphasen besonders hilfreich.

Bei großen körperlichen Belastungen

Wer viel und intensiv trainiert, setzt Muskulatur und Immunsystem besonderen Stress aus. Bei einer L-Arginin Einnahme im Vorfeld des Trainings werden schon während des Workouts die normale Funktion des Immunsystems gefördert und Nährstoffe besser verteilt. Die Regeneration beschleunigt sich hierdurch.

Bei Training in herausfordernden Lebenssituationen

Da die L-Arginin-Einnahme direkt physisch anregend wirkt, ist die Aminosäure auch als “Booster” vor dem Training beliebt. Wer in Phasen erhöhten Alltagsstresses ein regelmäßiges Training aufrecht erhalten will, dem hilft die Aminosäure sofort nach der Einnahme und gewährleistet Motivation und Leistung auch bei Schlafmangel oder mentaler Erschöpfung.

  • Einnahme während Belastungsperioden sinnvoll
  • Keine Gewöhnungseffekte bei langfristiger Einnahme
  • Langzeitneinahme empfehlenswert

Bei der Einnahme von L-Carnitin sollte man darauf achten, dass man vorher keine Mahlzeit zu sich nimmt, da dadurch die Aufnahme des L-Carnitin gestört wird. Beim Zeitpunkt der Einnahme ist man dagegen frei und kann selbst entscheiden wann man L-Carnitin zuführen möchte. In der Theorie kann man dieses Nahrungsergänzungsmittel über den ganzen Tag verteilt einnehmen. Möchte man allerdings noch trainieren, bietet es sich an die Einnahme relativ nah an der Belastung zu platzieren. Die Einnahme sollte allerdings immer vor der Belastung erfolgen, und nicht erst danach.

Produktempfehlungen zur Einnahme von L-Carnitin

Quellen

  • Odo/Tanabe/Yamauchi: A Pilot Clinical Trial on L-Carnitine Supplementation in Combination with Motivation Training: Effects on Weight Management in Healthy Volunteers. Food and Nutrition, S. 222-231,2013
  • Constantin-Teodosiu/Greenhaff/Macdonald/Marimuthu/Stephens/Wall: Chronic oral ingestion of l-carnitine and carbohydrate increases muscle carnitine content and alters muscle fuel metabolism during exercise in humans. Journal of Physiology, S. 963-973, 2011
  • Guzel: The effects of acute L-carnitine supplementation on endurance performance of athletes. Journal of Strength and Condition Research, S. 514-519, 2014
  • Gaynor/Gómez/Kraemer/Ratamess/Rubin/Volek: l-Carnitine l-tartrate supplementation favorably affects markers of recovery from exercise stress. American Journal of Physiology – Endocrinology and Metabolism, S. 474-482, 2002